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Treiber

Landwirt, das sind zahlreiche Berufe in einem.

– Peter Treiber –

Tradition verpflichtet. Klingt wie eine Floskel, ist bei Familie Treiber aber gelebter Alltag. Seit 1683 betreibt die Familie Landwirtschaft, seit bald 30 Jahren am Ortsrand von Fellbach-Schmiden. Heute führen Peter Treiber junior und senior den Hof. Und demonstrieren im vielbeschworenen Generationenkonflikt seltene Einigkeit.

340 Jahre Geschichte

Schön liegt er, der Treiber-Hof. Vor den Toren von Schmiden, im Grünen, ein Regiomat voller guter Produkte weist den Weg. Seit 1993 wohnt und wirtschaftet die Familie hier, rund 300 Jahre lang war man unweit in Oeffingen zuhause. „Als ich den Betrieb 1993 übernahm, zogen wir hierher“, erzählt Peter Treiber senior (53). Das hatte logistische Gründe: Der Hof der Eltern war innerorts, Expansion nur schwer umsetzbar. Einfach war so ein Umzug nicht, immerhin reicht die Geschichte der Familie Treiber hier bis ins 17. Jahrhundert zurück. Aber Tradition, so will es das Sprichwort, ist nun mal nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers.

Tradition ist wichtig für die Kultur und für die Menschen.

... betont Treiber senior. Auch der Junior (26) weiß um den Wert und die Verantwortung einer derart alten landwirtschaftlichen Familiensaga. „Tradition verpflichtet“, ergänzt er. „Sie bedeutet, dass man sich zum Boden und zur Natur bekennt. Wir spüren eine hohe Wertschätzung gegenüber unseren Vorfahren. Ohne sie würde es unseren Betrieb heute nicht geben.“

Der Boden der Tatsachen

Diese hohe Wertschätzung bringen beide Treibers auch ihrem Boden entgegen. Er ist ihr Kapital, das Fundament des gesamten Betriebs. „Wer den Boden ausbeutet, beutet sich selbst aus“, weiß der Senior. „Ein sorgsamer Umgang ist wichtig, wenn wir diese Grundlage unserer Arbeit erhalten wollen. Sonst muss die nächste Generation den Preis bezahlen.“ Und diese nächste Generation, die sitzt eben gerade neben ihm und trinkt ihren Kaffee.

Seit dem Einstieg des Sohnes 2019 nach seinem Studium der Agrarwissenschaft bewirtschaften beide als gleichberechtigte Betriebsleiter den Hof, ein Saisonarbeiter und einige 450-Euro-Kräfte komplettieren die kleine Mannschaft. Die Landwirtschaft ist kein 9-to-5-Job, es gibt keine geregelten Arbeitszeiten und kein Wochenende. Peter Treiber junior wollte sich deswegen sehr sicher sein, ehe er in den elterlichen Betrieb einstieg. „Nur der Tradition wegen diesen Weg einzuschlagen, ist keine gute Idee. Wer in diesem Betrieb keine eigene Motivation hat, kann es gleich lassen.“

Schon gewusst?

Der Hofladen ist jeden Freitag von 11:00 bis 13:00 Uhr und 14:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Frische Spanferkel aus der Braterei gibt es von Montag bis Samstag zwischen 8:00 und 17:30 Uhr. Eier-Automaten finden sich in Schmiden und Oeffingen.

Hennen im Wintergarten

Gemeinsam kümmern sich Vater und Sohn um Ackerbau, um Viehzucht und um Vermarktung. Sie bauen Mais und Weizen an, Zuckerrüben, Kartoffeln, Lupinen. Dazu watscheln 2.500 Legehennen durch den alten Schweinestall, sogar einen Wintergarten haben sie. Im Winter gibt es Weihnachtsgeflügel, jede Woche Freitag frisch gebackenes Brot und Hefezopf. Berühmt sind Treibers außerdem für ihr Spanferkel und ihren Partyservice, auch für die Stadt sind sie tätig, erledigen hier und da den Grünschnitt. Ziemlich weit weg vom klischeehaften Bild des Ackerbauern, das alles. Der Senior nickt: „Wir sind als Betrieb heute breit aufgestellt. Das hat uns auch durch Corona geholfen.“

Schwer war diese Arbeit schon immer, einfacher ist sie in den letzten Jahren nicht geworden. Für die beiden Treibers könnte es dennoch keine schönere Arbeit geben. „Die Arbeit ist so vielschichtig“, sagt der junge Peter Treiber. „Kein Tag ist wie der andere. Und die Ernte, die ist eh das Schönste.“ Der Papa schätzt eher den Frühling, wenn alles blüht, pflichtet dem Filius sonst aber bei: „Landwirt, das sind zahlreiche Berufe in einem.“

Treiber-Hof

Neustädter Straße 51
70736 Fellbach

www.treiber-hof.de

Route

Montag bis Samstag
8:00 bis 17:30 Uhr

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