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Volksaufstand am Kappelberg

Imkerei Bienenstöckle, Lina Sprau

Fakt eins: Jeder dritte Bissen, den wir verputzen, ist von Bienen abhängig. Fakt zwei: Alle Honigbienen der Welt erwirtschaften eine jährliche Leistung von 265 Milliarden Euro. Wow! Grund genug für einen Hausbesuch bei der Fellbacher Lina Sprau (29) von der Imkerei Bienenstöckle und ihren drei Bienenvölkern in einem schattigen Garten am Kappelberg.

Wer einen Garten hat: nicht aufräumen bitte!

– Lina Sprau –

Frau Sprau, wie kam das denn zusammen – Sie und die Bienen?

Ich habe Biologie studiert und bin durch meine Masterarbeit in Kontakt mit Peter Rosenkranz von der Landesanstalt für Bienenkunde in Hohenheim gekommen. Das war 2018 und ich hatte noch gar keine Bienenerfahrung. Meine Faszination war aber sofort geweckt und ich wusste, dass ich bei dem Thema bleiben wollte. Jetzt schreibe ich auch meine Doktorarbeit über die Honigbiene.

Warum ist der Kappelberg ein guter Ort für Bienen?

Das hat mehrere Gründe: Es gibt viel Grün hier, außerdem Wald und die zahlreichen Kleingärten runden das Bienenglück ab. Im Grunde ist jeder Ort gut, an dem viel wächst und blüht. Stadtbienen bringen deswegen teilweise mehr Ertrag als Bienen in Monokulturen, weil es in den Wohngebieten zahlreiche bepflanzte Balkone gibt – das ist natürlich top für die Bienen.

Bemerkenswert ist der unterschiedliche Charakter der Völker: Hier haben wir alles – von total lieb und entspannt bis launisch.

Erzählen Sie uns etwas über Ihre Völker hier…

Mein Freund Nils Fölsch und ich haben drei Völker in Waiblingen und diese drei hier am Kappelberg. Pro Volk rechnet man im Sommer mit bis zu 40.000 Bienen, im Winter eher um die 10.000. Bemerkenswert ist der unterschiedliche Charakter der Völker: Hier haben wir alles – von total lieb und entspannt bis launisch. Also Biene ist nicht gleich Biene…

Imkerei Bienenstöckle

Hier geht es zur Hobby-Imkerei Bienenstöckle: Bienenstöckle

Wie viel Arbeit machen diese Bienenvölker denn?

Arbeit würde ich das nicht nennen, es ist ja unser Hobby. Aber einmal in der Woche sollte man schon für zwei Stunden vor Ort sein und nachsehen, ob alles in Ordnung ist. Ende Juli entnehmen wir außerdem die letzte Ernte, machen Milbenschutz und füttern dann mit Zuckersirup auf, damit sie durch die kalten Monate kommen. Ungefähr 15 Kilo pro Volk gehen da weg.

Heißt das, dass jedes Volk auch etwa 15 Kilo Honig pro Ernte produziert?

Ungefähr, ja. Hier kommen wir auf 45 Kilo. Das ist leider noch zu wenig, um es professionell zu verkaufen, aber wer Interesse hat, kann uns ja mal eine E-Mail schreiben – wenn wir können, geben wir gerne etwas ab.

Noch ein Tipp, wie wir den Bienen helfen können?

Wer einen Garten hat: nicht aufräumen bitte! Zudem ist eine Wiese viel besser als ein Rasen. Hauptsache, es blüht ordentlich.

Lieblingsort in Fellbach

Durch die Weinberge spazieren bis zum Aussichtspunkt am Kappelberg.

An diese drei Orte bringe ich Freunde, die noch nie in Fellbach waren

Kappelberg
Orfeo-Kino
Restaurant Im Schnitzbiegel

So bewahrt man Honig richtig auf

Am besten dunkel, kühl und trocken lagern.

Lieblingsrezept mit Honig

Es geht doch nicht über ein Butterbrot mit Honig am Morgen. Toll ist aber auch ein Bircher Müsli: 500 ml Milch in 250g Haferflocken ein paar Stunden quellen lassen. Anschließend verschiedene Nüsse hinzufügen (Mandeln, Haselnuss und was einem so schmeckt). Zwei Äpfel reiben, mit etwas Zitronensaft beträufeln und zusammen mit einer geschnittenen Banane hinzufügen. Abschließend nach Belieben mit Honig süßen.