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Jeder Schritt zu Fuß oder jeder Meter im Auto oder Rad – ein Stück schäfer-technic ist oft mit dabei!

Technologie und Innovation – diese Begriffe sind nicht immer gleichbedeutend damit, dass Altbewahrtes aufgegeben werden muss. In Fellbach beweist schäfer-technic seit über 125 Jahren, was tagtäglich geleistet werden kann, wenn Tradition, Knowhow und unternehmerisches Können zusammentreffen. Die Historie reicht zurück bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. 1898 gründete Johannes Schäfer seine „Schmiede“, die seit 1899 in Fellbach ansässig ist. 126 Jahre später führen Roland und Jens Schäfer das Familienunternehmen in vierter und fünfter Generation, beliefern sogar Madagaskar oder Australien und harmonieren Erfahrung mit dem Fortschrittsgedanken. Die Friedrich-List-Straße ist seit 60 Jahren der Firmenstandort und stellt mit 80 Mitarbeitern tagtäglich hochmoderne Maschinen für die Straßensanierung und Straßenunterhaltung her. Im Gespräch verraten uns Roland und Jens Schäfer Wissenswertes über das Familienunternehmen, ihre Bindung zu den Mitarbeitern, den internen Abläufen und vieles mehr. Viel Spaß mit dem Interview.

Archivbild - Schmiede

Was sind Vor- oder Nachteile ein familiengeführtes Unternehmen zu sein?

Roland Schäfer: Familie ist Identität und verleiht einem mittelständischen Unternehmen eine funktionierende Basis mit kürzeren Entscheidungswegen und ermöglicht einen engeren Kontakt mit Mitarbeitenden. Große Konzerne können diese Bindung mit der Belegschaft kaum bieten. Wenn wir durch die Firma laufen, begrüßen wir unsere Leute mit Namen, wissen wer hinter dieser Person steckt. So bekommt die Arbeit, die Firma ein Gesicht, eine Identität. So können wir auch Mitarbeitende näher kennenlernen, Stärken ausmachen und gezielt fördern und fordern. Ein Nachteil, was mittelständische Unternehmen immer öfter spüren, ist die Gewinnung von „Multitalenten“, von Fachkräften, da müssen wir uns auf dem Markt gegen „Global Player“ behaupten und die Anziehungskraft mit Benefits von schäfer-technic stärken.

Jens Schäfer: Ich kann mich nur anschließen und die Vorteile überwiegen sehr. Der Kontakt, der Austausch, die flachen Hierarchien, alle Aspekte sind in unserem Unternehmen auf familiärer Weise geregelt und ermöglichen ein gemeinsames Vorgehen, strukturiert und zeitnah. Als Risiko ist jedoch damit natürlich auch verbunden, dass die Familie die Verantwortung für das gesamte Geschäft trägt. Jede Entscheidung oben, betrifft alle und am Ende bürgt die Familie für das Unternehmen. Jedoch kann man deutlich festhalten, dass die positiven Seiten stets überragen, auch wenn bürokratische Angelegenheiten manchmal zeitintensiv sind.

schäfer-technic ist ein Kernzentrum im Straßenbau, welche und wie viele Maschinen werden in Fellbach produziert?

Roland Schäfer: Wir produzieren um die 100 Maschinen im Jahr. Dies verteilt sich auf größere LKW-Aufbauten und kleinere Maschinen. Produziert werden diese Maschinen von unseren erfahrenen Mitarbeitern und Auszubildenden. Wir bieten im Hause drei verschiedene Ausbildungsberufe an. Dies sind Mechatroniker, Konstruktionsmechaniker und Industriekaufmann und versuchen weiterhin die „Talentschmiede“ im Straßenbau zu bleiben und den Wissenstransfer intern zu sichern. Unsere Maschinen sind sowohl beim Neubau als auch bei der Sanierung im Einsatz. Diese Bandbreite an Produkten zu „händeln“ ist eine tägliche Herausforderung.

Jens Schäfer: Auch individuelle Einzelstücke, abgestimmt auf die exakten Bedürfnisse der Kunden, werden bei uns erfüllt. Wir stellen die Maschinen nicht nur her, wir begleiten den Prozess von Planung bis Inbetriebnahme. Wir sind bei der Montage dabei, bieten Service und dazugehörige Software an. Im Großen und Ganzen begleiten wir einen Zyklus, beginnend von der Konstruktion und Entwicklung bis hin zum eigentlichen Einsatz der Maschinen.

Wo sind Ihre Maschinen überall im Einsatz, deutschland- oder weltweit?

Roland Schäfer: In der Bundesrepublik sind wir im Großen und Ganzen durchgehend vertreten, mit etwas mehr Anteilen im Norden der Republik. Auch in Europa, West oder Ost sind unsere Maschinen im Einsatz. Inzwischen haben wir auch drei Maschinen in Australien im Einsatz. Betreut werden diese von einem ehemaligen Werkstudenten, der seine Bachelorarbeit bei uns geschrieben hat und danach direkt bei uns eingestiegen ist. Er war öfter in Australien für das Projekt, sodass wir jetzt auch im „Down Under“ vertreten sind.

Jens Schäfer: Wie mein Onkel bereits erwähnt hat, können wir grob sagen, dass Deutschland etwa 50 %, Europa weitere 45 % und die restliche Welt etwa 5% unseres Absatzes ausmachen. Unter diesen 5% sind Australien, Neukaledonien und auch Madagaskar vertreten.

Was hat sich in den letzten Jahren hinsichtlich der technischen Entwicklung und „grüne“ Industrie bei schäfer-technic getan?

Roland Schäfer: Der Nachhaltigkeitsgedanke zieht sich bei uns durch alle Ebenen und Bereiche der Firma. Angefangen bei den Mitarbeitenden, wir möchten längerfristige Arbeitsverhältnisse, idealerweise aus der Region kommend, um keine weiten Wege zurücklegen zu müssen. Wir bieten Jobräder an, die bereits viele für den Arbeitsweg nutzen. Bei unseren Maschinen ist der Umbau auf die neueste Technik stets Priorität, so verzichten wir inzwischen oft auf einen zusätzlichen Dieselmotor, der früher Standard war und minimieren so deutlich die Abgasbelastung. Wir sind Befürworter von Prävention, was Nachhaltigkeit angeht: „Lieber jetzt investieren und an die Zukunft denken, statt aufzuschieben“.

Jens Schäfer: Nachhaltigkeit beginnt mit Produkten, die langlebig sind. So denken wir, so denkt schäfer-technic. Unsere Maschinen haben kein Ablaufdatum und sind oft über 20 Jahre im Einsatz, sind reparaturfähig und konzipiert für einen langen zeitlichen Einsatz. Auch die technische Entwicklung geht voran. Inzwischen haben wir drei Maschinen mit Elektro-Antrieb produziert, die auf fossile Energien verzichten, weitere sind in Planung. Wir haben Solaranlagen auf dem Dach installiert, setzen auf energetische Sanierung der Bestandsgebäude, um den Verbrauch weiter zu minimieren und verbrauchen inzwischen 50% weniger Strom und 30 % weniger Gas als vor ein paar Jahren.

Was macht den Standort Fellbach für schäfer-technic attraktiv?

Roland Schäfer: Wir sind Fellbacher und der Geburtsort der Firma ist Fellbach. Wir sind hier tief verwurzelt, haben unsere Netzwerke und Kontakte. Fellbach bietet einen idealen Mix aus Industrie, Natur und Kultur. Außerdem macht die Nähe zum ÖPNV den Standort gut erreichbar. Persönliche Kontakte, regionale Geschäftspartner runden den Ort als Gesamtpaket sehr gut ab. Man ist industriell gut entwickelt, aber trotzdem stets in Naturnähe.

Jens Schäfer: Wir haben hier gute Partner, Organisationen, Industrievereinigungen und Gewerbevereine. Die Nähe zu Stuttgart ist gegeben, aber der Kappelberg ist ebenso in direkter Umgebung. Diese Mischung aus Metropolnähe und ländliche Aspekte machen Fellbach besonders und attraktiv für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Last but not least – Lieblingsplätze in Fellbach?

Roland Schäfer: Der Kappelberg, eine unverwechselbare Aussicht über das Remstal. Ein weiterer Ort, der mir auf Anhieb einfällt, ist das Entenbrünnele vor dem StadtMuseum.

Jens Schäfer: Den Kappelberg muss ich wiederholt erwähnen, die Natur von dort aus zu beobachten, die Aussicht zu genießen, ist immer wieder ein Highlight und weckt Lebensfreude.

Roland und Jens Schäfer, Onkel und Neffe führen ein prestigeträchtiges Unternehmen mit 80 Mitarbeitern und pflegen dabei den zwischenmenschlichen Kontakt und die Bindung zur Kappelbergstadt. Trotz wirtschaftlicher, bürokratischer und politischer Herausforderungen und Krisen, setzen Sie mit schäfer-technic weiterhin technologische Standards, fördern Innovationen und behaupten sich weltweit auf einem umkämpften Markt. Von Fellbach aus. Im Gespräch und anschließender Führung durch die Firma, durften wir als Fellbach Erleben ein Stück Fellbach erleben, mit seiner Geschichte, Wissen, Vergangenheit und Zukunft, danke dafür!