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Gloning

Lanwirt Gloning, Fellbach

Eigentlich wollte Sven Gloning gar nicht Landwirt werden. Irgendwie hat es sich dann aber doch ergeben, dass er in die Fußstapfen seines Vaters tritt und den Hof in Oeffingen weiterführt. Bereut hat er diesen Schritt noch keinen einzigen Tag. Und gönnt sich heute schon auch mal ein Experiment auf dem Acker.

Mein Vater ist mein größtes Vorbild.

– Sven Gloning –

"Du, ich werde Landwirt!"

Sven Gloning hat es versucht. Immerhin. Er wollte erst gar nicht in die Landwirtschaft, wuchs auch nicht auf dem Hof des Vaters in Oeffingen, sondern bei der Mutter auf der Ostalb auf. Da war aber etwas in ihm. Etwas, das ihn zurückrief in die alte Heimat. Irgendwann sitzt er mal mit seinem Vater beisammen und eröffnet ihm eher beiläufig: „Du, ich werde Landwirt.“ Gloning grinst bei dem Gedanken daran. „Der ist aus allen Wolken gefallen“, lacht er. Und das aus gutem Grund: Der Senior war damals 66, wollte seinen Betrieb eigentlich so langsam auslaufen lassen. Etwas kürzer treten, den Ruhestand genießen. Das muss jetzt warten: Sven Gloning macht die Ausbildung, arbeitet zwischendurch immer schon auf dem Hof mit. Der Vater merkt schnell, dass es dem Sohn ernst ist, unterstützt ihn nach Leibeskräften.

Ich frage meinen Vater oft um Rat und wir entscheiden vieles gemeinsam.

Das ist bis heute so: Vater und Sohn wohnen zusammen auf dem Hof, eine echte Männer-WG. Sie schmeißen den Haushalt zusammen, kochen zusammen, sitzen abends beim Feierabendbier und besprechen die Lage. „Mein Vater ist mein größtes Vorbild“, sagt Gloning, als wir an seinen Rapsfeldern entlang schlendern. „Ich frage ihn oft um Rat und wir entscheiden vieles gemeinsam.“ Sven Gloning ist frisch 32 geworden, sein Vater 77. „Aber der ist zäh“, lacht Gloning. „Ich frag mich immer, wie der Mann das in der Hitze auf dem Feld aushält. Ohne Klimaanlage hockt der ewig auf dem Schlepper und schafft.“

Die besondere Beziehung der beiden spürt man sofort. Sie teilen sich aber nicht nur die Arbeit, sondern auch den Humor. „Es macht einfach Spaß mit ihm“, nickt Gloning. „Wir lachen viel, versuchen, unser Leben und Wirken als Landwirt trotz allem eher mit Humor zu nehmen.“ Einfach ist das nicht immer, die Arbeit ist hart und die Vergütung nicht immer gerecht. Deswegen entschließt sich Gloning 2020 beispielsweise, keine Zuckerrüben mehr anzubauen.

Für die Zuckerrüben kam Raps, außerdem bauen sie Kartoffeln und Sonnenblumen an. „Dann haben wir wenigstens genug Kartoffeln und Öl für einen schönen Kartoffelsalat“, so seine trockene Antwort. Die beiden gönnen sich auch mal ein Experiment, bauen Linsen an. Die haben ein Unwetter vor einiger Zeit zwar nicht überstanden, doch es sind auch solche Experimente, die ihnen den Spaß an der Landwirtschaft erhalten. „Für mich ist die Landwirtschaft Beruf, aber ein Stück weit auch Hobby. Und ich glaube daran, dass ein Hobby Geld kosten darf. Also lassen wir uns hin und wieder zu so was hinreißen.“

Sven Gloning ist umtriebig, hilft auch mal auf anderen Höfen aus und ist Teil einer Erzeugergemeinschaft, die für den Bäcker Maurer Weizen und Dinkel mit jeder Menge Blühstreifen anbaut – ein echter Flower-Bauer eben, dankbar für die guten Böden rund um sein Zuhause: „Das Schmidener Feld ist der zweitbeste Boden, den Deutschland nach der Magdeburger Börde hat. Richtung Neckar nimmt die Qualität zwar ab, aber um Schmiden und Oeffingen gibt es einfach saugute Böden.“ Die erfreuen ihn Tag für Tag – wie alles eigentlich, was unter freiem Himmel stattfindet. „Mir gefällt dieser Kreislauf, das Ineinandergreifen der Natur. Ich säe ein Weizenkorn, es fällt Wasser drauf und bald darauf sprießt der Keimling. Etwas Neues entsteht. Es gibt so viele schlimme Dinge auf der Welt, aber wenn ich draußen in der Natur bin, bekomme ich nichts davon mit.“ Außerdem, fügt er lachend an, fährt er für sein Leben gern Bulldog. Das kann man eben auch nicht in vielen Berufen tun.

Einen Hofladen hat das Vater-Sohn-Gespann nicht. Früher hatten sie einen kleinen Obst- und Gemüseladen im Haus, geführt von der Tante, der aber irgendwann nicht mehr lief. Die kleinen Geschäfte verschwanden, der Metzger, der Bäcker, die Menschen mussten eh ins Industriegebiet zum Supermarkt. Gloning: „Da kam keiner mehr wegen eines Salatkopfes zu uns.“ Was Glonings aber tun: Sie liefern aus. „Dann bekommt man die Kartoffeln eben vor die Haustür gestellt“, zuckt Gloning mit den Schultern. So schnell bringt den nichts aus der Ruhe.

 

Kartoffeln bei Glonings bestellen, so geht's:

Donnerstags-Lieferung

Jeden Donnerstag macht Sven Gloning eine Kartoffel-Lieferrunde aus der eigenen Produktion.

Route

Bestellungen werden von Montag bis Samstag zwischen 8 Uhr bis 20 Uhr entgegengenommen. Bestellen kann man unter: 0152 06481183 (Auslieferung innerhalb Fellbach).

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